Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt der Klimawandel die größte gesundheitliche Bedrohung der Menschheit dar und ist somit aktuell und vor allem zukünftig eng mit vielen Aspekten des Gesundheitswesens verwoben. Um den daraus resultierenden Problematiken begegnen zu können, ist eine Kombination aus wissenschaftlicher Forschung und Aufklärung der Bevölkerung essentiell. Im Rahmen dieser Dissertation werden zwei Lehrveranstaltungen als Möglichkeiten der Wissensvermittlung vorgestellt und deren Effekte auf das Umweltwissen und -bewusstsein der Teilnehmenden untersucht. Neben dem Online-Workshop „Klima am Abend“, der 2021 für die breite Öffentlichkeit angeboten wurde, wurde an der Medizinischen Fakultät Ulm im Wintersemester 2020/2021 erstmals das Wahl-Pflichtfach „Klimawandel und Gesundheit“ für Studierende der Humanmedizin im vorklinischen Studienabschnitt implementiert und auf Basis der hier vorgestellten Daten optimiert. Daten zum Umweltwissen und -bewusstsein, zur Motivation zur Umsetzung nachhaltiger Verhaltensweisen und zur Zufriedenheit der Teilnehmenden wurden mit Hilfe eines Umweltfragebogens vor und nach beiden Lehrveranstaltungen erhoben. Daneben lieferten ein Evaluationsfragebogen und eine qualitative Erhebung, welche im Anschluss an das Wahl-Pflichtfach durchgeführt wurden, Erkenntnisse zum Erfolg der Lehrveranstaltung und zur Meinung der Studierenden bezüglich einer verpflichtenden Integration der Thematik in das Curriculum. Während das Umweltwissen der Teilnehmenden bei beiden Projekten signifikant gesteigert werden konnte, waren Veränderungen im Umweltbewusstsein nur vereinzelt zu beobachten. Trotzdem war erkennbar, dass die Teilnehmenden neue Erkenntnisse zum Klimawandel und zu ihrer eigenen Selbstwirksamkeit im Klimaschutz gewinnen konnten und die Lehrveranstaltungen die Erwartungen der Teilnehmenden erfüllten. Im Rahmen der Erhebungen zum Wahl-Pflichtfach konnte zudem gezeigt werden, dass eine Integration der Thematik in das humanmedizinische Curriculum gelingen kann und von den Studierenden befürwortet wird. Beide Lehrveranstaltungen eignen sich für den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und zur Aufklärung der Bevölkerung und können als Leitlinie bei der Etablierung ähnlicher Projekte dienen. Die Integration des Klimawandels in die medizinische Ausbildung wird in Form longitudinaler Curricula empfohlen, um eine interdisziplinäre Erarbeitung und die mehrmalige Beschäftigung mit der Thematik zu ermöglichen. Ein Hauptaugenmerk bei der Konzeption und Durchführung weiterer Bildungsangebote sollte auf der Frage liegen, wie das umweltbewusste Verhalten der Teilnehmenden stärker gefördert werden kann und wie man die Menschen erreicht, die sich nicht aktiv mit der Thematik auseinandersetzen.

According to the World Health Organization (WHO), climate change is the greatest threat to human health and is therefore closely intertwined with many aspects of the healthcare system, both now and in the future. In order to address the resulting problems, a combination of scientific research and public education is essential. As part of this dissertation, two courses are presented as ways of imparting knowledge and their effects on participants' environmental knowledge and awareness are examined. In addition to the online workshop "Climate in the Evening", which was offered to the general public in 2021, the compulsory elective subject "Climate Change and Health" for students of human medicine in the preclinical study section was implemented for the first time at the Ulm Medical Faculty in the winter semester 2020/2021 and optimized on the basis of the data presented here. Data on environmental knowledge and awareness, motivation to implement sustainable behaviors and participant satisfaction were collected using an environmental questionnaire before and after both courses. In addition, an evaluation questionnaire and a qualitative survey, which were carried out after the compulsory elective course, provided insights into the success of the course and the students' opinions regarding the mandatory integration of the topic into the curriculum. While the participants' environmental knowledge increased significantly in both projects, changes in environmental awareness were only observed in isolated cases. Nevertheless, it was clear that the participants were able to gain new insights into climate change and their own self-efficacy in climate protection and that the courses met the participants' expectations. The surveys on the compulsory elective subject also showed that the topic can be successfully integrated into the human medicine curriculum and is supported by the students. Both courses are suitable for the transfer of scientific knowledge and for educating the population and can serve as a guideline for the establishment of similar projects. The integration of climate change into medical training is recommended in the form of longitudinal curricula in order to ensure an interdisciplinary development and repeated engagement with the topic. When designing and implementing further educational offers, the main focus should be on the question of how the environmentally conscious behavior of participants can be promoted more strongly and how to reach people who are not actively involved with the topic.